Kreislaufwirtschaft Eine Kreislaufwirtschaft: der Weg zu einer besseren Lebensweise

Seit der industriellen Revolution haben unsere Volkswirtschaften stets natürliche Ressourcen genutzt, um sie in Produkte zu verwandeln, die später meistens als Abfall enden. Diese „Take-make-waste“-Wirtschaft nach dem Prinzip „produzieren, konsumieren, wegwerfen“ hat uns an den Punkt geführt, an dem wir heute stehen: Auge in Auge mit einer Umweltkrise, die unsere unmittelbare Zukunft gefährdet. Muss das so sein?

Die kurze Antwort lautet „Nein“. Eine ganz andere Art des Umgangs mit unseren Ressourcen erfährt eine immer größere Dynamik. Anstelle einer rücksichtslosen Ausbeutung schafft sie wirtschaftlichen Gewinn und wirkt sich dabei positiv für Mensch und Umwelt aus.

Die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, die Ressourcen der Erde zu schützen umweltgeschäditgte Landschaften und Meere zu regenerieren sowie den Niedergang der Artenvielfalt zu stoppen. Sie wird hochwertige Arbeitsplätze und wirtschaftliche Chancen schaffen, die zu einer gesunden und vielfältigen Umwelt führen. Kurz gesagt geht es darum, der Welt, in der wir leben, Gutes zu tun anstatt ihr einfach nur weniger zu schaden.

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Strategie für eine Kreislaufwirtschaft - Der Weg zu einer besseren Lebensweise (Video/Audio YouTube)

Die Leitprinzipien der Kreislaufwirtschaft sind einfach: Produkte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass keine Abfälle oder Verschmutzungen entstehen; diese Produkte und ihre Materialien so lange wie möglich zu nutzen; und natürliche Systeme zu regenerieren. Wie diese Grundsätze andeuten, zielt das Modell der Kreislaufwirtschaft darauf ab, zwei "positive Kreisläufe" oder Zyklen zu schaffen, einen für die Technologie und einen für die Biologie (für weitere Informationen auf das Bild klicken).

Im technologischen Kreislauf besteht die Aufgabe darin, ein Produkt so zu entwickeln, dass es nie auf der Deponie landet und somit die Natur nachzuahmen, denn sie kennt keinen Abfall. Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufarbeitung und Wiederverwertung werden bereits bei der Konzeption des Produkts berücksichtigt. Die Auswahl der Rohstoffe, die Festlegung des Herstellungsprozesses und die Planung für die Phase nach dem Gebrauch erfolgen vorab.

Als radikale Neuerung lässt sich dies kaum bezeichnen. Denn schließlich kennen die meisten Schriftsteller das Ende ihres Romans, bevor sie mit dem Schreiben beginnen. Die Kreislaufwirtschaft bietet uns die Chance auf ein anderes und glücklicheres Ende. Außerdem schafft sie eine Umgebung, in der neue Geschäftsmodelle entstehen können. Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass sich das Teilen und Mieten von Produkten wachsender Beliebtheit erfreut und an die Stelle des Besitzens und Kaufens tritt. Viele Studien weisen darauf hin, dass ein Auto 96 % seiner Lebenszeit herumsteht und an Wert verliert. Ist Besitz dann wirklich die bestmögliche Art und Weise, die Ressourcen der Erde und das Einkommen der Menschen zu nutzen?

Wenn die Herausforderung bei Technologie- und Produktzyklen darin besteht, Kreisläufe zu schließen, so gilt für biologische Zyklen dasselbe. Ganz gleich, ob die Natur biologische Ausgangsstoffe bzw. Energie für den Technologiezyklus liefert oder ob sie Nahrung und andere organische Rohstoffe produziert, besteht das Endziel darin, Kreisläufe zu schließen, indem die Nährstoffe dem Boden zurückgegeben werden.

Das Wegwerf-Zeitalter nähert sich seinem Ende. Es gibt keine andere Option, denn bessere Technologien und Geschäftsmodelle stehen bereit.

Heute wird die Kreislaufwirtschaft von vielen Ländern als Weg der Zukunft angesehen. Und bei den Bemühungen, die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN bis 2030 zu erreichen, wird sie sicherlich eine wesentliche Rolle spielen. Allerdings entsteht die Kreislaufwirtschaft nicht einfach aus dem Nichts. Öffentliche Hand und privater Sektor müssen zusammenarbeiten. Beide wiederum benötigen die Unterstützung der Bürger, d. h. unser aller Unterstützung um die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft umzusetzen.

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